Die Lehre kann sich auf Jugendliche suchtfördernd oder suchtvorbeugend auswirken. Dies gilt speziell für den Lehrbetrieb, da die Lehrlinge hier einen Großteil ihrer Zeit verbringen.
Die Lehrlingsausbildung beinhaltet neben der fachlichen Ausbildung vor allem auch Beziehungsarbeit. Diese wirkt sich in besonderer Weise auf die Arbeitszufriedenheit und Gesundheit der Lehrlinge aus.
Je zufriedener und gesünder Lehrlinge sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in riskanter Form auf Substanzen oder Verhaltensweisen wie Mediennutzung, Kaufen usw. zurückgreifen.
Einfach, aber bedeutsam: Gute Arbeitsbedingungen sind wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Lehrlinge.
Unterstützen Sie Ihre Lehrlinge durch einen gut strukturierten Einstieg in den Betrieb und sorgen Sie für eine kontinuierliche Begleitung durch die Lehrzeit. Dazu gehört auch, dass betriebliche Regeln zum Konsum von Nikotin, Alkohol und anderen Substanzen klar ersichtlich sind.
Die Vorbildwirkung der erwachsenen KollegInnen und Vorgesetzten hinsichtlich des Substanzkonsums stellt dabei einen wichtigen Einflussfaktor auf die Jugendlichen dar.
Beispiele, wie Sie Lehrlinge fördern können:
Regeln und Rahmenbedingungen:
- Sorgen Sie für einen guten Einstieg in die Ausbildung, z.B. durch Kennenlerntage, Teambuilding-Angebote im 1. Lehrjahr, ein Mentorensystem, … Dadurch ermöglichen Sie gute persönliche Beziehungen zu KollegInnen, AusbilderInnen und Vorgesetzten.
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- Setzen Sie klare Regeln für den Konsum / Nichtkonsum von psychoaktiven Substanzen (Alkohol, Tabak, Drogen, Medikamente) fest und machen Sie diese für alle sichtbar (z. B. durch Plakate, Intranet, …)
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- Schränken Sie die Verfügbarkeit ein (z.B. kein Alkohol und kein Zigarettenautomat am Firmengelände, klarer Leitfaden zum Umgang mit digitalen Medien,…)
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- Ermöglichen Sie eine angenehme Pausengestaltung z.B.: Lassen Sie den Pausenraum von Lehrlingen selbst mitgestalten („Wuzzeltisch“, Dartscheibe, Couch,…)
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- Setzen Sie betriebliche Gesundheitsangebote, die auch den Lehrlingen offen stehen, z.B. Angebote zur Erweiterung der persönlichen Gesundheitskompetenz (Umgang mit Stress, Sportangebote, Entspannungstechniken), Bewegungspausen am Arbeitsplatz, uvm.
Förderung von Kompetenzen:
- Führen Sie regelmäßige Feedbackgespräche, damit ihre Lehrlinge lernen, die eigene Entwicklung und ihre Lernfortschritte realistisch einzuschätzen.
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- Versuchen Sie eine Balance zwischen Unter- und Überforderung für Lehrlinge herzustellen und überprüfen Sie diese regelmäßig.
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- Loben Sie für gute Leistungen und geben Sie Anerkennung für die Person als solche.
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- Geben Sie Ihren Lehrlingen das Gefühl, etwas bewirken zu können.
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- Fördern Sie Eigenaktivität (z.B. durch Gestaltungsmöglichkeiten im Alltag)
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- Bieten Sie attraktive Vorbilder –
Jugendliche orientieren sich im Umgang mit Genuss- und Suchtmitteln auch an ihren erwachsenen Bezugspersonen.
Informationen über Sucht und Substanzen:
- Informieren Sie Lehrlinge zu den Themen Suchtmittelkonsum, Arbeitssicherheit und Punktnüchternheit
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- Setzen Sie Angebote zur individuellen Konsumreduzierung
(z.B. Angebote zur Tabakentwöhnung, Coaching durch Arbeitsmedizin, Kontakte zu externen Hilfseinrichtungen…)
Informationen und Downloads:
Lehrlingsausbildung (AUVA)
Angebote im Bereich Lehrlingswesen (Instuitut Suchtprävention)
Angebote Lehrlingswesen (Institut Suchtprävention)
Angebotsfolder (Institut Suchtprävention)